Inwiefern diente Schnitzler der innere Monolog als ein Mittel der Selbstentlarvung?
Die Novelle Lieutenant Gustl wurde vom österreichischen Autor Arthur Schnitzler verfasst und in der Weihnachtsausgabe der Wiener Neuen Freien Presse im Jahre 1900 erstmals publiziert (vgl. Wikipedia Leutnant Gustl, konsultiert am 04.12.2019). Die Novelle ist aus der Erzählperspektive des inneren Monologes verfasst und beinhaltet wenige Textstellen, worin Aussenwelt und innere Gedankengänge miteinander interagieren.
Die Handlung umfasst die inneren Leiden aus der Sicht des jungen k.u.k. Leutnant Gustls. Nach Besuch eines Singkonzerts, welches er in Langeweile verfolgt hat, eilt er in die Garderobe des Konzerthauses, worin er in Konflikt mit dem Bäckermeister Habetswallner gerät. Erzürnt versucht Gustl nach seinem Offizierssäbel zu greifen, sieht sich jedoch von der körperlichen Stärke seines Gegenübers überwältigt. Der Bäckermeister hält den Säbel des hochmütigen Leutnants in der Hand, droht ihm diesen entzwei zu brechen und nennt ihn letztendlich einen «dummen Buben». Aufgrund der zivilen Position seines Widersachers, ist Gustl nicht imstande, diesen zu einem Duell herauszufordern. Unfähig diesem militärischen Ehrenkodex treu zu bleiben, beschliesst Gustl, sich am darauffolgenden Morgen um sieben Uhr umzubringen. Auf der Heimkehr nickt er auf einer Bank am Wiener Prater ein. Gustl erwacht am darauffolgenden Tag und begibt sich in Richtung Kaffeehaus, worin er vom Kellner erfährt, dass sein Widersacher, der Bäckermeister Habetswallner, in letzter Nacht an einem Schlaganfall gestorben ist. Gustl sieht seine Ehre hierdurch als wiederhergestellt und entbehrt sich seiner Suizid-Pläne.
Die angehende Interpretation bietet Aufschluss auf die Frage, inwiefern der innere Monolog Schnitzler als ein Mittel der Selbstentlarvung diente. Hiermit ist gemeint, weswegen sich Arthur Schnitzler beim Verfassen seiner Novelle dieser Erzählungsform und nicht einer auktorialen bediente, um seine Meinung und Kritik an die gesellschaftlich-politische Lage der Donaumonarchie zu äussern.
Die Novelle Schnitzlers weist nur wenige Textstellen auf, worin der innere Monolog Leutnant Gustls durch eine direkte Rede unterbrochen wird. Die persönlichen Einstellungen und Meinungen sowie die Ängste und Obsessionen Gustls kommen lediglich anhand seiner Gedankengänge zum Ausdruck. Sein verbitterter Antisemitismus, seine ausgeprägte Leidenschaft für Glückspiel und Frauen als auch sein Wahn bezüglich des strengen Befolgens des Ehrenkodex stellen die bedeutungsstärksten Themen dar, welche in der Persönlichkeit Gustls zum Vorschein treten. Der innere Monolog reduziert diese Aspekte auf einen einzigen Hauptdarsteller. Arthur Schnitzler macht sich der Figur Gustls Gebrauch, um die anbahnende Judenfeindlichkeit und Schwäche des k.u.k. Ehrenkodex zu kritisieren.
In einer auktorialen Erzählung ist der allwissende Narrator selbst kein Teil der Geschichte, gibt jedoch Kundschaft bezüglich Figuren, Handlung und Verlauf derselben. Er stellt somit zugleich Urheber und Vermittler einer Geschichte dar. Dies betont die Tatsache, dass ein Bezug zwischen Autor und Werkinhalt vorliegt. Diese Verbindung lässt dem Leser, Aussagen betreffs Aspekte der Persönlichkeit des Autors treffen. Aufgrund des fehlenden aussenstehenden Erzählers, bietet der innere Monolog dem Autor die Möglichkeit, diese Assoziationen zu unterbinden. Die Persönlichkeit, welche sich anhand des Denkens, Befindens und Verhaltens der Hauptperson ableiten lässt, kann aufgrund des abwesenden Narrators nur dem Protagonisten zugeschrieben werden.
In Anbetracht der unterdrückten Meinungsfreiheit und der Hochachtung des Militärs in der damaligen Donaumonarchie, war es für sozial- und militärkritische Autoren ein gewagtes Vorhaben, soziale Konventionen zu hinterfragen. Arthur Schnitzler, der als Sohn jüdischen Vaters zu Welt kam, besass selber den Rang eines Offiziers im Militär. Die gängige Begeisterung für den Ehrenkodex der k.u.k. Armee konnte er jedoch nicht teilen. Der judenfeindliche und an den Ehrenkodex behaftete Gustl, ist somit sinnbildlich für die vorherrschenden sozialen Konventionen in der Donaumonarchie. Mittels des selbstunsicheren, überheblichen und psychisch labilen Charakter Gustls, versucht Schnitzler die gesellschaftlichen Regeln in das Lächerliche zu ziehen. Bezugnehmend auf den inneren Monolog, welches dem Autor eine gewisse Anonymität bietet, konnte Schnitzler seine persönlichen Auffassungen in Form einer indirekten und satirischen Kritik äussern.
Der innere Monolog dient unter Umständen dem Erhalt der eigenen Unparteilichkeit. Die Novelle Lieutenant Gustl vermittelt aufgrund der Lächerlichkeit des Hauptdarstellers den Eindruck, dass der Antisemitismus und das eifrige Befolgen des militärischen Kodex, sinnwidrige Konventionen der Gesellschaft seien. Hierin ist nicht Schnitzler derjenige, welcher die gesellschaftlichen Normen angreift. Vielmehr ist es der Leutnant selbst, der durch sein eigenes Betragen, das Militär in Dreck zieht. Ob Schnitzler die Absicht besass, seine Auffassungen mittels des inneren Monologes zu verbergen, ist nicht geklärt. Infolgedessen findet sich kein eindeutiger Beweis für die Hypothese. Die erläuterte These bietet jedoch Aufschluss, auf eine mögliche Funktion des inneren Monologes. Schnitzler kreiert mittels dieser Erzählperspektive eine Diskrepanz zwischen seiner persönlichen Einstellung und dem Werkinhalt. Ob willentlich oder nicht, vermochte er anhand des inneren Monologes, mehrfacher Anspielungen auf die kaiserliche Gesellschaft sowie der Nutzung beissender Satire, seine persönlichen Auffassungen anonym zum Ausdruck zu bringen. Die Entlarvung eigener Meinungen und Werte mittels des inneren Monologes ist zwar subtiler als in Form einer auktorialen Erzählperspektive, dennoch durchaus möglich, wie die Novelle Schnitzlers beweist.
Die Handlung umfasst die inneren Leiden aus der Sicht des jungen k.u.k. Leutnant Gustls. Nach Besuch eines Singkonzerts, welches er in Langeweile verfolgt hat, eilt er in die Garderobe des Konzerthauses, worin er in Konflikt mit dem Bäckermeister Habetswallner gerät. Erzürnt versucht Gustl nach seinem Offizierssäbel zu greifen, sieht sich jedoch von der körperlichen Stärke seines Gegenübers überwältigt. Der Bäckermeister hält den Säbel des hochmütigen Leutnants in der Hand, droht ihm diesen entzwei zu brechen und nennt ihn letztendlich einen «dummen Buben». Aufgrund der zivilen Position seines Widersachers, ist Gustl nicht imstande, diesen zu einem Duell herauszufordern. Unfähig diesem militärischen Ehrenkodex treu zu bleiben, beschliesst Gustl, sich am darauffolgenden Morgen um sieben Uhr umzubringen. Auf der Heimkehr nickt er auf einer Bank am Wiener Prater ein. Gustl erwacht am darauffolgenden Tag und begibt sich in Richtung Kaffeehaus, worin er vom Kellner erfährt, dass sein Widersacher, der Bäckermeister Habetswallner, in letzter Nacht an einem Schlaganfall gestorben ist. Gustl sieht seine Ehre hierdurch als wiederhergestellt und entbehrt sich seiner Suizid-Pläne.
Die angehende Interpretation bietet Aufschluss auf die Frage, inwiefern der innere Monolog Schnitzler als ein Mittel der Selbstentlarvung diente. Hiermit ist gemeint, weswegen sich Arthur Schnitzler beim Verfassen seiner Novelle dieser Erzählungsform und nicht einer auktorialen bediente, um seine Meinung und Kritik an die gesellschaftlich-politische Lage der Donaumonarchie zu äussern.
Die Novelle Schnitzlers weist nur wenige Textstellen auf, worin der innere Monolog Leutnant Gustls durch eine direkte Rede unterbrochen wird. Die persönlichen Einstellungen und Meinungen sowie die Ängste und Obsessionen Gustls kommen lediglich anhand seiner Gedankengänge zum Ausdruck. Sein verbitterter Antisemitismus, seine ausgeprägte Leidenschaft für Glückspiel und Frauen als auch sein Wahn bezüglich des strengen Befolgens des Ehrenkodex stellen die bedeutungsstärksten Themen dar, welche in der Persönlichkeit Gustls zum Vorschein treten. Der innere Monolog reduziert diese Aspekte auf einen einzigen Hauptdarsteller. Arthur Schnitzler macht sich der Figur Gustls Gebrauch, um die anbahnende Judenfeindlichkeit und Schwäche des k.u.k. Ehrenkodex zu kritisieren.
In einer auktorialen Erzählung ist der allwissende Narrator selbst kein Teil der Geschichte, gibt jedoch Kundschaft bezüglich Figuren, Handlung und Verlauf derselben. Er stellt somit zugleich Urheber und Vermittler einer Geschichte dar. Dies betont die Tatsache, dass ein Bezug zwischen Autor und Werkinhalt vorliegt. Diese Verbindung lässt dem Leser, Aussagen betreffs Aspekte der Persönlichkeit des Autors treffen. Aufgrund des fehlenden aussenstehenden Erzählers, bietet der innere Monolog dem Autor die Möglichkeit, diese Assoziationen zu unterbinden. Die Persönlichkeit, welche sich anhand des Denkens, Befindens und Verhaltens der Hauptperson ableiten lässt, kann aufgrund des abwesenden Narrators nur dem Protagonisten zugeschrieben werden.
In Anbetracht der unterdrückten Meinungsfreiheit und der Hochachtung des Militärs in der damaligen Donaumonarchie, war es für sozial- und militärkritische Autoren ein gewagtes Vorhaben, soziale Konventionen zu hinterfragen. Arthur Schnitzler, der als Sohn jüdischen Vaters zu Welt kam, besass selber den Rang eines Offiziers im Militär. Die gängige Begeisterung für den Ehrenkodex der k.u.k. Armee konnte er jedoch nicht teilen. Der judenfeindliche und an den Ehrenkodex behaftete Gustl, ist somit sinnbildlich für die vorherrschenden sozialen Konventionen in der Donaumonarchie. Mittels des selbstunsicheren, überheblichen und psychisch labilen Charakter Gustls, versucht Schnitzler die gesellschaftlichen Regeln in das Lächerliche zu ziehen. Bezugnehmend auf den inneren Monolog, welches dem Autor eine gewisse Anonymität bietet, konnte Schnitzler seine persönlichen Auffassungen in Form einer indirekten und satirischen Kritik äussern.
Der innere Monolog dient unter Umständen dem Erhalt der eigenen Unparteilichkeit. Die Novelle Lieutenant Gustl vermittelt aufgrund der Lächerlichkeit des Hauptdarstellers den Eindruck, dass der Antisemitismus und das eifrige Befolgen des militärischen Kodex, sinnwidrige Konventionen der Gesellschaft seien. Hierin ist nicht Schnitzler derjenige, welcher die gesellschaftlichen Normen angreift. Vielmehr ist es der Leutnant selbst, der durch sein eigenes Betragen, das Militär in Dreck zieht. Ob Schnitzler die Absicht besass, seine Auffassungen mittels des inneren Monologes zu verbergen, ist nicht geklärt. Infolgedessen findet sich kein eindeutiger Beweis für die Hypothese. Die erläuterte These bietet jedoch Aufschluss, auf eine mögliche Funktion des inneren Monologes. Schnitzler kreiert mittels dieser Erzählperspektive eine Diskrepanz zwischen seiner persönlichen Einstellung und dem Werkinhalt. Ob willentlich oder nicht, vermochte er anhand des inneren Monologes, mehrfacher Anspielungen auf die kaiserliche Gesellschaft sowie der Nutzung beissender Satire, seine persönlichen Auffassungen anonym zum Ausdruck zu bringen. Die Entlarvung eigener Meinungen und Werte mittels des inneren Monologes ist zwar subtiler als in Form einer auktorialen Erzählperspektive, dennoch durchaus möglich, wie die Novelle Schnitzlers beweist.
Welche Bezüge zum Militär finden sich in Leutnant Gustl?
Lieutenant Gustl ist ein Werk der Wiener Moderne, das von Arthur Schnitzler im Jahre 1900 geschrieben wurde. Die Hauptperson ist ein bipolarer, schon fast schizophrener junger Mann.
Während des ganzen Werkes hadert er mit sich und plant seinen Selbstmord. Seine tiefen inneren Zwiespalt, der in ihm herrscht, kommt im Verlaufe de ganzen Werkes zur Geltung. Arthur Schnitzler schrieb dieses Werk, um das Militärwesen der Österreichisch-ungarischen Monarchie zu kritisieren, was ihm in der Person von Leutnant Gustl fabelhaft gelungen ist. Wenn man seine ganze Fassade nur mit einem Kleidungsstück und an einem militärischen Rang aufbaut kann sie schnell zerbrechen. Der Hauptdarsteller Gustl zeigt sich immer sehr Selbstbewusst, jedoch ist er mental labil und es herrscht eine grosse Unsicherheit in ihm. Er ist ein Mann, der alles sehr genau planen möchte, wie sich das bei der Planung seines Selbstmordes zu erkennen gibt. Man spürt in diesem Charakter förmlich die Zugehörigkeit zum Offiziersstand. Der Herr Leutnant hat auch einen Deformiertes Verständnis für das Wort Ehre, was ihm dann im Werk auch fast zum Verhängnis wurde. Nach der Veröffentlichung des Werkes wurde Arthur Schnitzer seines Militärischen Ranges als Offizier enthoben.
Die Gemeinsame Armee wurde am 15. März 1867, nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich, errichtet. So hatte die ganze Donaumonarchie eine einheitliche Arme, dazu wurden noch die Militärausgaben erhöht. Die strengen Regeln der k.u.k Armee mit ihrem übertriebenen Ehrenkodex, worunter die Duellforderungen fielen, sowie der aufkommende Nationalismus führten an einem späteren Zeitpunkt zum Ersten Weltkrieg. In der Person von Leutnant Gustl kann man dies an mehreren Stellen im Buch gut ersichtlich machen:
Nationalismus
„Herr Lieutenant Sie werden mir doch zugeben, dass nicht alle Ihre Kameraden zum Militär gegangen sind, ausschliesslich um das Vaterland zu verteidigen!“(S.12, Z. 14-17)
Duellforderungen
„Und Nachmittag um vier… na wart‘,mein Lieber, wart‘, mein Lieber! Ich bin gerade gut aufgelegt … Dich hau‘ ich zu Krenfleisch!“ (S.45, Z 22-25)
Ehrenkodex
„Ich weiss es doch, und das ist die Hauptsache! Ich spür‘, dass ich jetzt ein anderer bin, als vor einer Stunde - ich weiss, dass ich satisfaktionsunfähig bin, und darum muss ich mich totschiessen.“ (S.19, Z. 18-21)
Das Werk Lieutenant Gustl war mit seiner Erzählart des inneren Monologs eine Neuheit in der deutschsprachigen Literatur. Dieser Fortschritt konnte dank des Einflusses, welchen Arthur Schnitzler in der Wiener Moderne übte, gemacht werden. Gustl als bipolarer und schon fast schizophrener junger Mann, im Zusammenhang mit dem inneren Monolog, gibt Schnitzler auch die Möglichkeit über das Tabu Selbstmord zu schreiben und Gesellschaftskritik zu üben. Der Selbstmord eines so “ehrenhaften“ Militärangehörigen repräsentierte einen Skandal zu dieser Zeit. Das Werk hatte für die deutschsprachige Literatur eine Pionierrolle. Es ist ein erfrischendes und faszinierendes Werk.
Während des ganzen Werkes hadert er mit sich und plant seinen Selbstmord. Seine tiefen inneren Zwiespalt, der in ihm herrscht, kommt im Verlaufe de ganzen Werkes zur Geltung. Arthur Schnitzler schrieb dieses Werk, um das Militärwesen der Österreichisch-ungarischen Monarchie zu kritisieren, was ihm in der Person von Leutnant Gustl fabelhaft gelungen ist. Wenn man seine ganze Fassade nur mit einem Kleidungsstück und an einem militärischen Rang aufbaut kann sie schnell zerbrechen. Der Hauptdarsteller Gustl zeigt sich immer sehr Selbstbewusst, jedoch ist er mental labil und es herrscht eine grosse Unsicherheit in ihm. Er ist ein Mann, der alles sehr genau planen möchte, wie sich das bei der Planung seines Selbstmordes zu erkennen gibt. Man spürt in diesem Charakter förmlich die Zugehörigkeit zum Offiziersstand. Der Herr Leutnant hat auch einen Deformiertes Verständnis für das Wort Ehre, was ihm dann im Werk auch fast zum Verhängnis wurde. Nach der Veröffentlichung des Werkes wurde Arthur Schnitzer seines Militärischen Ranges als Offizier enthoben.
Die Gemeinsame Armee wurde am 15. März 1867, nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich, errichtet. So hatte die ganze Donaumonarchie eine einheitliche Arme, dazu wurden noch die Militärausgaben erhöht. Die strengen Regeln der k.u.k Armee mit ihrem übertriebenen Ehrenkodex, worunter die Duellforderungen fielen, sowie der aufkommende Nationalismus führten an einem späteren Zeitpunkt zum Ersten Weltkrieg. In der Person von Leutnant Gustl kann man dies an mehreren Stellen im Buch gut ersichtlich machen:
Nationalismus
„Herr Lieutenant Sie werden mir doch zugeben, dass nicht alle Ihre Kameraden zum Militär gegangen sind, ausschliesslich um das Vaterland zu verteidigen!“(S.12, Z. 14-17)
Duellforderungen
„Und Nachmittag um vier… na wart‘,mein Lieber, wart‘, mein Lieber! Ich bin gerade gut aufgelegt … Dich hau‘ ich zu Krenfleisch!“ (S.45, Z 22-25)
Ehrenkodex
„Ich weiss es doch, und das ist die Hauptsache! Ich spür‘, dass ich jetzt ein anderer bin, als vor einer Stunde - ich weiss, dass ich satisfaktionsunfähig bin, und darum muss ich mich totschiessen.“ (S.19, Z. 18-21)
Das Werk Lieutenant Gustl war mit seiner Erzählart des inneren Monologs eine Neuheit in der deutschsprachigen Literatur. Dieser Fortschritt konnte dank des Einflusses, welchen Arthur Schnitzler in der Wiener Moderne übte, gemacht werden. Gustl als bipolarer und schon fast schizophrener junger Mann, im Zusammenhang mit dem inneren Monolog, gibt Schnitzler auch die Möglichkeit über das Tabu Selbstmord zu schreiben und Gesellschaftskritik zu üben. Der Selbstmord eines so “ehrenhaften“ Militärangehörigen repräsentierte einen Skandal zu dieser Zeit. Das Werk hatte für die deutschsprachige Literatur eine Pionierrolle. Es ist ein erfrischendes und faszinierendes Werk.